Langsamstes Musikstück der Welt

Die John Cage Orgel (CC BY-SA 4.0, Clemens Franz)

Wer Sachsen-Anhalt besucht oder dort wohnt, sollte mal nach Halberstadt fahren. Dort wird seit 2001 das langsamste und wohl auch längste Musikstück der Welt aufgeführt: Die Komposition „Organ²/ASLP (as slow as possible)“ des amerikanischen Avantgardekomponisten John Cage (1912-1992) ist sage und schreibe auf 639 Jahre angelegt. Sie hören das Stück in der Burchardikirche in Halberstadt auf einer speziell für das Musikstück gebauten kleinen Orgel. Bisher gab es 15 Klangwechsel, zuletzt im Jahr 2022. Der nächste Klangwechsel wird am 5. Februar 2024 als inszeniertes Event erfolgen.

Zum Hintergrund: 1361 wurde in Halberstadt von Nikolaus Faber eine Blockwerksorgel als erste Großorgel der Welt gebaut. Sie stand im Dom und hatte als Neuerung eine 12-tönige Klaviatur. Das Schema dieser Klaviatur war und ist richtungsweisend für die Tasteninstrumente bis in unsere Gegenwart. Das Projekt ist eine Reminiszenz an dieses Datum.

Fachkräftemangel in der Musikpädagogik – wie gegenwirken?

Um den Fachkräftemangel in der Musikpädagogik entgegenzuwirken müssen faire Beschäftigungsverhältnisse mit zeitgemäßer und konkurrenzfähiger Vergütung gegeben sein, dies ist für die Struktursicherung von Musikschulen erforderlich. Dies und weitere wichtige Themen für die öffentlichen Musikschulen in Deutschland im März 2023 der Bundesvorsitzende des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM), Friedrich-Koh Dolge, und sein Stellvertreter Volker Gerland, mit Ulrike Bahr (SPD-MdB), Vorsitzende des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Deutschen Bundestag.

Öffentlichen Musikschulen sind ideale Partner für ein qualitativ hochwertiges und pädagogisch sinnvolles Angebot in der Ganztagsbetreuung, das es im regulären Schulalltag in der Regel nicht gibt. Durch die Verlagerung des Schulunterrichts in den Nachmittag könnte durch die Etablierung von Kooperationen mit den Musikschulen der Unterricht im aktiven Musizieren den Kindern so weiterhin ermöglicht werden.

Das dritte Thema war die Transformation in die Digitalität in der Arbeit der Mitgliedsschulen des VdM, deren wachsende Bedeutung und gestiegenen Bedarfe der Musikschulen sowohl hinsichtlich der Bereitstellung von Hardware und Software als auch hinsichtlich Schulungen der Lehrkräfte im Umgang mit digitalen Medien und der Entwicklung pädagogisch sinnvoller Konzepte für den Einsatz von digitalen Medien im Musikunterricht. Erforderlich sei es, die Musikschulen hierbei seitens des Bundes, der Länder und der Kommunen mit entsprechenden Mitteln zu unterstützten.

(auf der Basis einer Pressemitteilung)

Abends wird auf den Balkonen musiziert!

Die Italiener machen es vor – Deutschland zieht nach. Verschiedene Initiativen in ganz Deutschland rufen zum Balkonsingen und Musizieren auf.

Unter #Balkonsingen ruft die EKD in sozialen Medien dazu auf, jeden Tag gemeinsam um 19 Uhr auf dem Balkon oder im Garten „Der Mond ist aufgegangen“ zu singen.

In Schleswig-Holstein bittet Landesmusikrat alle musikalisch aktiven Schleswig-Holsteiner am Sonntag (22. März) um 18 Uhr Fenster- und Balkonkonzerte zu gestalten. „Das Programm ist Vielfalt, jeder entscheidet selbst, was er zu Gehör bringt“, erläutert die Vizepräsidentin des Landesmusikrates, Christine Braun.

Am Sonntag, den 22.3. um 18 Uhr lassen nicht nur in Italien Berufs- und Hobbymusiker von ihren Balkonen aus die „Ode an die Freude“ erklingen. Auch in Deutschland, ausgehend von den Stuttgarter Orchestern, wird die Ode um 18 Uhr vielerorts erklingen. Das nennt sich dann wohl Flashmob. Einfach gesetzte Noten der Ode finden Sie hier, den Text in der späten Fassung hingegen hier.

Das 1785 von Friedrich Schiller geschrieben Gedicht hat Ludwig van Beethoven im 4. Satz seiner 9. Sinfonie vertont. 1972 hat der Europarat eine Instrumentalfassung des Hauptthemas (ein Ausschnitt des Vorspiels) als Europäische Hymne angenommen. Herbert von Karajan hat dann drei Versionen arrangiert. Seit 1985 ist die Instrumentalversion die offizielle Hymne der Europäischen Union.

23.000 Musiklehrer fehlen an deutschen Grundschulen

Aktuelle Studie ermittelt eklatanten Mangel an ausgebildeten Lehrkräften

Die Bedeutung einer musikalischen Erziehung für die kognitive und soziale Entwicklung ist pädagogischer Konsens, wenn nicht schon Gemeinplatz. Dennoch gelingt es in unserem Schulsystem offenbar nicht, eine grundlegende musikalische Bildung für alle Kinder zu gewährleisten.

Eine Studie, welche die Bertelsmannstiftung zusammen mit dem Deutschen Musikrat und der Konferenz der Landesmusikräte beauftragt hat, legt gerade offen, dass es insbesondere an den deutschen Grundschulen zunehmend an ausgebildeten Musiklehrern fehlt. Um den in den Lehrplänen vorgeschriebenen Umfang an Musikunterricht zu erteilen, würden rechnerisch rund 40.000 Musiklehrkräfte gebraucht. Tatsächlich sind nur etwa 17.000 Musiklehrer*innen an Grundschulen tätig – Tendenz abnehmend. Der überwiegende Teil des Musikunterrichts wird also von nicht grundständig musikalisch ausgebildeten Lehrkräften erteilt, ein kleinerer Teil fällt aus.

Während bessergestellte Familien ihren Kindern den Besuch einer Musikschule oder privaten Musikunterricht in Eigeninitiative finanzieren, ist für Kinder aus sozial benachteiligten Familien der Musikunterricht an der Grundschule mitunter der einzige Zugang zur musikalischen Bildung. Faire Chancen für alle Kinder zu gewährleisten, ist das zentrale Argument der Studie, um auf eine Verbesserung der Situation hinzuwirken.

Zwar ist die Lage je nach Bundesland relativ unterschiedlich, die Studie empfiehlt jedoch generell die Studienkapazitäten auszuweiten und kurzfristig auch Seiteneinsteiger*innen nach verbindlichen Standards zu qualifizieren.

Womit die Studie sich nicht beschäftigt, ist die Attraktivität eines entstprechenden Studiums und der späteren beruflichen Praxis an Grundschulen. Was müsste an den Rahmenbedingungen verändert werden, um mehr Bewerber für ein Lehramststudium im Fach Musik zu gewinnen?

Städteranking: Große Unterschiede der Musikschüler-Dichte

Bochum und Dortmund haben die meisten Musikschüler*innen und Musikstudierenden pro 1000 Einwohner

Das Hamburger Weltwirtschaftsinstitut hat 2018 zusammen mit der Berenberg-Privatbank erneut ein Städte-Ranking für den Kulturbereich veröffentlicht. Darunter findet sich auch eine Übersicht über die Zahl der Schüler*innen an öffentlichen Musikschulen und Studierenden an staatlich anerkannten Kunst- und Musikhochschulen. Die 30 größten deutschen Städte wurden einbezogen.

Es zeigt sich weiterhin, dass im Bereich der musikalischen Bildung der Nachwuchs regional sehr ungleichmäßig verteilt ist: Inzwischen führen Bochum und Dortmund die Liste mit 43 bzw. 28 Schülern/Studierenden  pro 1000 Einwohner anan. 2012 waren noch Münster und Essen auf den ersten Rängen. Mannheim bleibt stabil auf Platz drei (27). Die Großstadt Berlin liegt mit 18 Schüler*innen und Studierenden auf 1000 Einwohner noch im ersten Drittel. Am unteren Ende der Liste finden sich München, Bremen und Gelsenkirchen. Das Schlusslicht des Jahres 2012, Hamburg, konnte sich deutlich auf 15 Schüler*innen und Studierende pro 1000 Einwohner steigern.

Innovativen Schulmusik-Lehrern winkt Preisgeld


Europäischer Schulmusikpreis feiert sein zehnjähriges Jubiläum!

Ende Juni 2019 war der Ausschreibungsstart für das Jahr 2020. Die SOMM Society Of Music Merchants e.V. vergibt in sechs Kategorien insgesamt 21.000 €. Gesucht werden bis Ende Februar 2020 innovative Beispiele für kreatives methodisches Arbeiten an allgemeinbildenden Schulen in den Sparten Klassenunterricht und Arbeitsgemeinschaften, mittels derer die Motivation, Eigentätigkeit und -verantwortung sowie die Teamfähigkeit von Kindern und Jugendlichen auf besondere Weise gefördert wird. Das aktive Musizieren mit Musikinstrumenten soll dabei im Fokus stehen. Bisher wurden in rund 50 Preisträger-Schulen nahezu 100.000 Schüler erreicht und so der Musikunterricht gezielt gefördert.

Förderung des Singens in Kindergärten

Das Konzept, Senioren als Singpaten in Kindergärten zu entsenden, gibt es inzwischen seit vielen Jahren. Das von Karl Adamek entwickelte Programm »Canto elementar« hat, ausgehend von Nordrhein-Westfalen, in vielen Bundesländern viele hundert Kindergärten erreicht und dabei auch über tausend Singpaten Erzieherinnen eingebunden.

Die Freie und Hansestadt Hamburg hat als erstes Bundesland dieses Projekt mit der Zielstellung der Flächendeckung übernommen. »Canto elementar« hat zudem viele Unterstützer und auch prominente Schirmherren, wie z.B. die Wise Guys, Sebastian Krumbiegel (Die Prinzen) oder Nena.

Die virtuelle Stimmgabel fürs Handy

Schott bietet kostenlose App zum Stimmen des Instruments

Das Handy als Stimmgabel-Ersatz? Das geht. Mit der kostenlosen Stimmgabel-App für iPhone, iPod Touch und das iPad ist der richtige Ton schnell gefunden. Die Stimmgabel bietet den Kammerton a‘ in verschiedenen Frequenzen und die Oktave von c‘ bis c“. Nach Auswahl der Tonfrequenz muss man das Gerät schütteln: Die generierten Sounds garantieren eine korrekte Ausgabe der gewünschten Frequenz.

Download für iOS:       apps.apple.com
Download für Android: play.google.com

Das sind die abrufbaren Stimmtöne:

Musikschulkongress 2023

Vom 28. bis 30. April 2023 treffen sich unter dem Motto „Mehr Musik!“ in Kassel Musikpädagogen aus ganz Deutschland. Alle zwei Jahre richtet der Verband deutscher Musikschulen (VdM) einen Kongreß aus und das seit über vierzig Jahren.

Das Motto des Musikschulkongresses „Mehr Musik!“ spiegelt sich in über 60 Arbeitsgruppen, Themenforen und Plenumsveranstaltungen, die ein breit gefächertes Weiterbildungsprogramm bieten.

„Mehr Musik!“ heißt insbesondere nach den einschneidenden pandemiebedingten Einschränkungen der vergangenen Jahre, dem noch einmal größeren Bedürfnis nachzukommen, Kindern und Jugendlichen Zugänge zur Erlebniswelt der Musik, lebendigen Musikunterricht und vielfältiges Ensemblespiel zu ermöglichen. „Mehr Musik“ ist dabei ein Auftrag an die Musikschulen und Musikpädagogen, die Entwicklung hin zu einer „Artistic Citizenship“ zu befördern, das heißt, mit Musik in die Gesellschaft und in unterschiedliche Lebenswelten hineinzuwirken, mit musikalischen Ausdrucksformen Gemeinschaft zu erreichen und zu notwendigen gesellschaftlichen Veränderungen beizutragen. „Mehr Musik“ erfordert dabei auch, für einen angemessenen Stellenwert musikalischer Bildung in der Gesellschaft zu sorgen.

Zu „Musik(schule) und Artistic Citizenship“ wird Wolfgang Lessing, Professor für Musikpädagogik an der Musikhochschule Freiburg, den Eröffnungsvortrag halten.

Musik ist die schönste Hauptsache der Welt. In jedem Alter.

Wer musiziert, betreibt Wellness für Seele, Gehirn und Körper. Wir möchten Sie inspirieren und liefern Ihnen dazu die Zutaten: Was, wer, wie, wo, warum, wozu …

Als Pop noch der Jugend gehörte…

Neuerscheinung: Die 70er. Der Sound eines Jahrzehnts

Nachdem er in seinem Buch „Von Edison bis Elvis“ den Wurzeln der modernen Popmusik nachgespürt hat, widmet der Musikjournalist Ernst-Hofacker nun einen ganzen Band nur der Popmusik der 70er Jahre. In dieses Jahrzehnt fallen wichtige Innovationen in der Aufnahmetechnik und in der elektronischen Musikerzeugung. Eine Vielzahl von Künstlern kreierten neue Stilrichtungen und Szenen: Prog, Heavy Metal, Glam-Rock, Reggae, Punk, Disco…  Innerhalb dieses einen Jahrzehnts entwickelte sich aus der ursprünglichen „Spielwiese“, auf der sich Freaks und Sonderlinge tummelten, ein durchprofessionalisiertes und weltweit erfolgreiches Business.

Der Autor geht exemplarisch vor und widmet jedem Jahr der 70er ein Kapitel, in dem er eine neue musikalische Strömung herausstellt und dies an einem konkreten Datum und Ereignis festmacht.  Einleitend werden im „Intro“ die Rahmenbedingungen skizziert, welche die 70er Jahre zu einer gesellschaftlich und kulturell überaus dynamischen Dekade werden ließen. Durch verschiedene Protestbewegungen wie Feminismus, Black-Power-Movement, Friedensbewegung,  aber auch im Hinblick auf Drogen, Kunst, Mode und Design wurden viele traditionelle gesellschaftliche Regeln infrage gestellt. Hofacker betont, dass Popmusik zum Anfang der 70er (noch) „Exklusiveigentum der Generation U30“ (S.11) war –  im Gegensatz zu heute also ein Gegenentwurf zur Kultur der Elterngeneration.

Musizieren in Deutschland

Statistik Kauf Musikinstrument 2019

Quelle: 3. Welle Langzeitstudie Musiknutzung

Wer spielt welches Instrument? Wer macht in Deutschland Musik? Die dritte Welle der Langzeitstudie „Musiknutzung in Deutschland“ im Auftrag von Verbänden der Musikwirtschaft hat auch das aktive Musizieren erhoben. Hierzu wurden repräsentativ 2.514 Personen in Deutschland im Alter zwischen 16 und 70 Jahren mit Internetzugang im Herbst 2019 befragt. Aus den gewichteten Ergebnissen:

  • Jede vierte befragte Person (25%) macht regelmäßig Musik.
  • Wöchentlich widmen sich dem Instrumentalspiel oder dem Singen 21% der Bevölkerung bis zu fünf Stunden, weitere 4% über sechs Stunden.
  • In einer Band oder einem Chor etc. sind 6%aktiv.
  • 31% der Bevölkerung haben regelmäßig und länger als ein Jahr privaten Musikunterricht genommen.
  • Welche Instrumente werden von den Musizierenden gespielt? 44% nennen das Klavier/Keyboard, 40% die Gitarre, 20% spielen ein Blasinstrument, jeweils 8 Prozent Schlagzeug oder Bass, 4 Prozent die Geige.
  • 13 Prozent aller Befragten planen, in Zukunft ein Instrument zu kaufen. 56 Prozent dieser Personen präferieren dabei den Offline-Kauf.
  • Die Aufteilung nach Instrumenten entspricht hierbei in etwa den gesspielten Instrumenten: 38% Gitarre, 35% Kalvier/Keyboard, 11% Blasinstrument, 8% Schlagzeug, je 5% Geige oder Bass, 3% Cello, 14% sonstiges Instrument.

Weitere Informationen zur Langzeitstudie finden sie hier.

Instrumentenwahl: Klavier

Das Klavier und seine ungeahnten Möglichkeiten

Klaviertasten, Tasten, Klavier, Piano

Vielseitigkeit

Das Klavier ist wohl eines der vielseitigsten Instrumente überhaupt und erfreut sich bei Jung und Alt größter Beliebtheit. Egal ob Klassiker wie Beethoven, Mozart, Debussy oder Chopin, Jazz, Blues oder Pop, egal ob gefühlvolle Balladen, fetzige Rocknummern, Filmmusiken oder Eigenkompositionen und freie Improvisationen, egal ob solistisch oder als vielfältig einsetzbares Begleitinstrument: Auf dem Klavier kann man eine geradezu unerschöpfliche Palette von Musikrichtungen und -stilen spielen und so ist garantiert für jeden Musikgeschmack und für jedes Alter etwas dabei.

Der Start

Beginnt man mit dem Klavierspiel, so läuft der Unterricht in der Regel zumeist in immer gleichen Bahnen ab: Nach Tonleitern und anderen Fingerübungen sowie ersten simplen Kinder- bzw. Volksliedern werden zunächst einfache, dann Stücke mit stetig steigendem (technischen) Anspruch aus dem klassischen Repertoire erarbeitet. Auch wer in seiner Freizeit nicht unbedingt Klassik hört, sollte sich diesem Genre beim Klavier zunächst zuwenden, da man hier am besten die wichtigsten Grundlagen fürs Klavierspielen erlernen kann. Hat man ein gewisses technisches Level erreicht, steht einem die ganze musikalische Welt offen und man kann dem Wunsch nach Erweiterung seines Repertoires bzw. nach einer Vertiefung einer bestimmten Musikrichtung, sei es Pop, Rock, Jazz oder Filmmusik, problemlos nachgehen. Fast zu jedem populären Stück gibt es mittlerweile ein bereits vorgefertigtes Klavierarrangement. Ist dies (noch) nicht der Fall, so kann das Klavier als wunderbares Werkzeug dienen, um zur Melodie seines persönlichen Lieblingssongs durch Ausprobieren und ganz ohne Hemmungen im stillen Kämmerlein selbst die passenden Akkorde zu finden oder gar ein ganz eigenes Arrangement zu schreiben. Sich selbst dann irgendwann zu seinem eigenen Gesang am Klavier begleiten zu können, hat eine geradezu befreiende Wirkung und tut der Seele in allen Lebenslagen ungeheuer gut.

Häufigkeit des Übens von Kindern ermittelt

Die aktuelle Kinder-Medien-Studie 2019 von drei Kinderzeitschriften-Verlagen sowie der Verlage Gruner und Jahr, Spiegel und ZEIT-Verlagsgruppe weist auch Ergebnisse zum Musizieren aus. Danach spielen 48 Prozent aller Kinder zwischen 6 und 13 Jahren ein eigenes Instrument/musizieren sie. Unter den Mädchen ist dieser Anteil mit 54 Prozent höher als unter den Jungen mit 42,4 Prozent.

Von den musizierenden Kindern üben allerdings nur 5,9 Prozent täglich. Mehrmals pro Woche sind die Mädchen (37,5%) fleißiger als die Jungen (30%), auch unter den einmal wöchentlich Übenden liegen die Mädchen mit 25 Prozent vor den Jungen mit 23 Prozent. Entsprechend antworten 41 Prozent der Jungen, sü würden seltener als einmal wöchentlich üben, unter der Mädchen sind dies 31 Prozent.

Befragt wurden in Doppelinterviews mit einem Elternteil 2.000 Jungen und Mädchen. Eigene Berechnungen von musikschulwelt.de auf der Basis der Angaben in der Kinder-Medien-Studie 2019, S. 53 Berichtsband.

Igor Strawinskys »Petruschka« erklicken

Bühnenbild der Uraufführung 1911 von Alexander Benois

Online kostenlos Partiturlesen, Musikhören u.v.m. für Anfänger und Fortgeschrittene

Eine multimedial aufbereitete Partitur ermöglicht es Musikinteressierten mit unterschiedlichen Vorkenntnissen, in die Geheimnisse von Strawinskys „Petruschka“-Musik einzudringen und ausgewählte Werkausschnitte interaktiv zu entdecken. Neben zahlreichen multimedialen Kommentareinträgen sowie Video-Einführungen von Pierre Boulez verfügt die interaktive Partitur auch über eine Instrumentenauswahl-Funktion. Mit ihrer Hilfe kann der Nutzer die Klangwelt des Orchesters von innen kennen lernen, können aber auch Musikpädagogen Kindern das Werk vermitteln.

Die Ballettmusik »Petruschka« ist eine der berühmtesten Tanzkompositionen des 20. Jahrhunderts. Dieses »Ballett der Straße« erlebte vor 100 Jahren am 13. Juni 1911 in Paris seine Uraufführung – und das damalige Publikum war restlos begeistert. Die Handlung spielt auf einem St. Petersburger Jahrmarkt im Jahre 1830, wie der Komponist erläutert: »Als Schauplatz wählten wir den Marktplatz mit seiner Menschenmenge, seinen Buden und den Zauberkünsten der Taschenspieler. Plötzlich erwachen die drei Puppen des Gauklers zum Leben: Petruschka, sein Rivale der Mohr und die Ballerina – und dann läuft das Drama ab …« Zu diesem Jahrhundertwerk hat das Klavier-Festival Ruhr eine umfangreiche Website erstellt, die Kindern wie Lehrern auf spannende und informative Weise die Komposition näherbringt.

Instrumentalunterricht – die Alternativen

Wo findet in Deutschland Instrumentalunterricht statt? In den Regelschulen üblicherweise nicht, weil das Schulfach „Musik“ überwiegend musiktheoretisch ausgerichtet ist. Weder das Singen noch das Spielen eines Instrumentes werden hier erlernt, es sei denn beim Klassenmusizieren. Doch das bieten nur wenige Schulen an.

Zu diesen Ausnahmen können Sie hier weiterlesen und – zunächst für NRW – haben wir für Sie Regelschulen mit Musikklassen zusammengestellt.

Wer seinem Nachwuchs also jenseits vom Klassenmusizieren eine praktische musikalische Bildung ermöglichen will, oder aber selber ein Instrument erlernen möchte, muss dies selbst organisieren und finanzieren. Hierbei können Sie zwischen unterschiedlichen Anbietern wählen.

Es gibt zur Auswahl:

  1. öffentliche Musikschulen
  2. private Musikschulen
  3. selbständige Musikpädagogen
  4. Musikvereine
  5. Musikfreizeiten als Kompaktangebote

Die Unterschiede